Augenlasern München

Grauer Star (Katarakt)

Der Graue Star, auch Katarakt genannt, ist eine meist altersbedingte Trübung der Augenlinse, welche eine Verschlechterung der Sehleistung nach sich zieht. Namensgebend für diese Augenkrankheit ist die gräuliche Färbung hinter der Pupille, die sich im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung entwickelt. Betroffene sehen ihr Umfeld nur wie durch einen Schleier, der im Laufe der Zeit immer dichter wird. Unbehandelt kann der Graue Star zur Erblindung führen. Obwohl sich das durch eine schnelle Operation wirksam verhindern lässt, verursacht diese Augenerkrankung weltweit über 40 Prozent aller hochgradigen Sehminderungen. Besonders in Entwicklungsländern ist der Graue Star Erblindungsursache Nummer 1, da er dort aufgrund fehlender finanzieller Mittel oder schlechterer medizinischer Versorgung nicht behandelt wird. Hingegen erblindet in modernen Industrieländern fast niemand mehr an einer Katarakt. Jährlich werden in Deutschland etwa 800.000 Grauer-Star-Operationen durchgeführt, weltweit sind es sogar über 100 Millionen Kataraktoperationen pro Jahr.

 

Risikofaktoren und Ursachen für eine Katarakt

Meistens ist der Graue Star altersbedingt. Insgesamt handelt es sich bei mehr als 90 % aller erworbenen Katarakte um einen sogenannte Alterskatarakt. Hauptursache für das Entstehen der Alterskatarakt ist ein natürlicher Alterungsprozess der Augenlinse. Wichtige Vorgänge im Stoffwechsel der Linse verlangsamen sich im Laufe der Zeit, wodurch Quellungen und Trübungen entstehen. Im Alter zwischen 52 und 64 Jahren tritt die Erkrankung bereits mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % auf. Ab 65 Jahren kann man bei fast jedem Menschen eine Trübung der Augenlinse feststellen. Allerdings bemerken nur etwa die Hälfte bis zu ihrem 75 Lebensjahr überhaupt eine Störung des Sehens.

In Ausnahmefällen können auch Jugendliche, Kinder oder sogar Neugeborene vom Grauen Star betroffen sein. Beim angeborenen Grauen Star weist die Augenlinse schon bei der Geburt eine Trübung auf. Die Ursache lässt sich nicht immer feststellen. Ein angeborener Grauen Star kann unter anderem durch eine Rötelninfektion der Mutter während der ersten drei Monate der Schwangerschaft hervorgerufen werden.

Darüber hinaus können auch verschiedene Stoffwechselerkrankungen einen Grauen Star in jungen Jahren verursachen. Die häufigste Stoffwechselerkrankung, die eine Linsentrübung hervorruft, ist die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Durch einen erhöhten Zuckergehalt im Augenwasser lagern sich kleine Zuckerbausteine (Glukose) in der Linse ein. Die Glukose bindet Flüssigkeit und bewirkt so eine Linsenquellung, wodurch ein sogenannter Zuckerstar entsteht. Hiervon sind vor allem jüngere Personen, die an dem Diabetes Typ 1 leiden, betroffen. Bei Personen hingegen, die an der Erkrankung Diabetes Typ 2 leiden, kommt es zu einem vorgezogenen Altersstar am Auge.

Neben dem angeborenen Grauen Star, Diabetes mellitus und dem natürlichen Abnutzungsprozess beim Altersstar können noch weitere Ursachen die Entstehung eines Grauen Stars begünstigen:

  • Mangel an wichtigen Nährstoffen
  • Verletzungen des Auges wie Prellungen am Auge, offene Verletzungen oder das Eindringen von Fremdkörpern
  • schwere Entzündungen
  • Rauchen
  • Wärmestrahlung zum Beispiel bei schädigenden Infrarotstrahlen in der Metallverarbeitung (Entstehung des sogenannten Wärmestars, Infrarotstars, Feuerstars oder auch Glasbläserstars)
  • Einnahme bestimmter Medikamente wie Cortison
  • Starkstromunfälle (Blitzstar)
  • Verschiedene Haut- und Muskelerkrankungen (z. B. Neurodermitis)
  • genetische Ursachen, z. B. durch Chromosomenabweichungen wie bei Trisomie 13 oder dem Downsyndrom

 

Symptome beim Grauen Star

Ebenso wie der grüne Star entwickelt sich auch der graue Star zu Beginn völlig unauffällig und die Linsentrübung verläuft sehr langsam. Teilweise leben Betroffene jahrelang mit der Krankheit, bevor sie erkannt wird. Erst bei starken Eintrübungen fallen den meisten Betroffenen Veränderungen auf, etwa durch Schwierigkeiten beim Lesen oder beim Blick in die Ferne.

Typische Symptome des Grauen Stars sind das sogenannte Schleiersehen sowie das doppelte Sehen von Bildern. Des Weiteren leiden Betroffene an einer erhöhten Blendempfindlichkeit zum Beispiel bei Sonnenlicht oder beim Autofahren in der Nacht; sie nehmen einen Lichtschein um verschiedene Objekte wahr und Kontraste verlieren an Schärfe. Auch das räumliche Sehen und das Farbsehen ist bei einem Grauen Star im Auge stark eingeschränkt. Insgesamt erscheint die Umwelt unscharf, verschleiert und matt. Bei einer überreifen Linsentrübung kann es sogar zu einer Erblindung kommen.

 

Behandlung des Grauen Stars

Die Katarakt lässt sich durch eine einfache Spaltlampenuntersuchung diagnostizieren. Mit Hilfe des Spaltlampenmikroskops ist eine sechs- bis vierzigfache Vergrößerung der Linse im Auge möglich. Zum Teil wird vor der Untersuchung die Pupille zusätzlich durch Augentropfen geweitet. Ist der Grauer Star schon weit fortgeschritten, lässt sich die Linsentrübung sogar mit bloßem Auge erkennen. Der Graue Star kann nicht mit Medikamenten behandelt werden. Die einzige wirksame Behandlung, um dauerhaft wieder besser zu sehen, ist eine Graue-Star-Operation.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Kataraktoperation?

Das Ergebnis nach der Operation wird in den meisten Fällen nicht davon beeinflusst, wie weit die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Deswegen sollte grundsätzlich mit der Behandlung des Grauen Stars gewartet werden, bis die Linsentrübung als störend empfunden wird und zu Beeinträchtigungen im Alltag führt. Den Operationszeitpunkt bestimmt der Patient gemeinsam mit dem behandelnden Arzt. Nicht immer ist dabei allein das subjektive Empfinden ausschlaggebend. Je nach individueller Lebenssituation ist die Operation schon notwendig, bevor der Betroffene durch die Sehverschlechterung im Alltag merklich beeinträchtigt wird. Eine Operation des Grauen Stars zu einem früheren Zeitpunkt kann zum Beispiel bei Berufen wie Piloten oder Sportlern erforderlich sein, wenn Arbeitgeber eine bestimmte Sehleistung voraussetzen. Anders als beim altersbedingten Grauen Star sollte ein angeborener Grauer Star unmittelbar nach der Diagnose behandelt werden. Nur dann besteht die Möglichkeit, dass beim Kind keine bleibende Sehschwäche entsteht.

Prognosen nach einer Kataraktoperation

Die Heilungschancen für die Katarakt sind sehr gut. Fast 90 % der behandelten Personen können nach der Operation wieder deutlich besser sehen als vorher. Oftmals lässt sich sogar die volle Sehschärfe wiederherstellen. Allerdings kann das Ergebnis negativ beeinflusst werden, wenn der Patient zusätzlich zum Grauen Star von einer anderen Augenkrankheit betroffen ist. Folgende Erkrankungen können das Ergebnis verschlechtern:

  • altersabhängige Makuladegeneration
  • diabetische Netzhautkrankheit
  • Glaukom
  • Durchblutungsstörung des Sehnervs

 

Ablauf der Operation des Grauen Stars

Die Katarakt-Operation gilt heutzutage als Routine-Eingriff und ist die am häufigsten durchgeführte Operation am Auge. Die Risiken einer Staroperation sind sehr gering. 98 % der Operationen des Grauen Stars verlaufen ohne nennenswerte Komplikationen. Der Eingriff wird ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt und dauert maximal 20 Minuten. Als Betäubungsmittel werden entweder geeignete Augentropfen oder ein örtliches Betäubungsmittel in die Haut neben dem zu operierenden Auge eingesetzt. Anschließend wird die trübe Linse aus dem Auge entfernt und durch eine Kunststofflinse (Intraokularlinse) ausgetauscht. Diese Linse kann nicht verschleißen oder eintrüben und muss deswegen auch nicht ausgetauscht werden. Das bedeutet, wenn es nicht zu Nebenwirkungen oder Komplikationen kommt, so kann die künstliche Linse nach dem Eingriff ein Leben lang im Auge bleiben. Sind beide Augen von einem Grauen Star betroffen, finden die Eingriffe an verschiedenen Tagen statt.

Nachbehandlung und Komplikation

Nach der Operation ist es wichtig, dass der Salbenverband bis zum folgenden Tag auf dem Auge bleibt und regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. Zudem werden in den folgenden Wochen entzündungshemmende und antibiotische Augentropfen verabreicht. Die wichtigsten Verhaltensmaßnahmen bekommt der Patient selbstverständlich von seinem behandelnden Augenarzt mitgeteilt.

Die häufigste Nebenwirkung einer Grauen-Star-Operation ist der sogenannte Nachstar. Beim Nachstar handelt es sich um eine dünne Lage von Linsenzellen, welche sich hinter der künstlichen Linse entwickelt und zu einer erneuten Verschlechterung der Sehschärfe führt. Je jünger ein Patient ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Nachstar entwickelt. Neben dem Alter wird die Entwicklung des Nachstars aber auch durch die Art und das Material der Kunstlinse und die OP-Technik des Chirurgen beeinflusst. Kommt es durch den Nachstar zu einer deutlichen Reduzierung der Sehqualität, so wird der Nachstar mit einem Laser behandelt. Das Sehvermögen verbessert sich danach wieder.