Augenlasern München

Grüner Star (Glaukom)

Der Grüne Star, auch Glaukom genannt, bezeichnet eine Reihe von Augenerkrankungen, bei denen die feinen Fasern des Sehnervs geschädigt werden und absterben. Von dieser schwerwiegenden Augenkrankheit, die vor allem im fortgeschrittenen Alter auftritt, sind Menschen weltweit betroffen.

Allein in Deutschland gibt es rund 800.000 Glaukom-Patienten und bei etwa 3 Millionen liegt eine Vorstufe dieser Erkrankung vor. Beim Glaukom stirbt bedingt durch einen erhöhten Augeninnendruck zunehmend der Sehnerv ab – und damit kommt es zu einer Abnahme der Nervenimpulse an das Gehirn. Im Endstadium ist die Verbindung zwischen Sehnerv und Gehirn völlig unterbrochen. Als Folge dieser nicht mehr reparablen Veränderung kommt es zu einer Erblindung. Je früher diese Augenkrankheit erkannt wird, desto besser lässt sich das Glaukom behandeln. Allerdings treten zu Beginn der Erkrankung meist keine spürbaren Symptome und subjektiven Beschwerden auf. Ohne regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt ist es daher fast unmöglich, den Grünen Star rechtzeitig zu erkennen. Aus diesem Grund gehört das Glaukom trotz theoretisch guter Behandlungsmöglichkeiten mit zu den häufigsten Erblindungsursachen in den westlichen Industrienationen. Jährlich erblinden bis zu 2.000 Menschen in Deutschland an einem Glaukom. Gleichzeitig ist der Grüne Star aber auch eine der am häufigsten vermeidbaren Ursachen für Blindheit, denn dank der modernen Medizin kann der Verlust der Sehkraft verhindert werden, sofern das Glaukom nur rechtzeitig diagnostiziert wird.

Risikofaktoren für ein Glaukom

Zwar kann grundsätzlich jeder Mensch unabhängig vom Alter an einem Glaukom erkranken, dennoch gehört das Alter zu den größten Risikofaktoren. Während das Glaukom bei etwa 2 % aller Personen ab dem 40. Lebensjahr auftritt, liegt die Häufigkeit jenseits des 75. Lebensjahres bereits zwischen 7 und 8 %. Ab dem 80. Lebensjahr erkranken etwa 10-15 % an einem Glaukom. Aber auch erbliche Faktoren beeinflussen das Glaukom-Risiko. Besonders Menschen, bei denen Verwandte ersten Grades (Eltern oder Geschwister) an einem Glaukom erkrankt sind, gelten als gefährdet. Bei einer solchen familiären Vorbelastung sollte man schon in jungen Jahren regelmäßig zur Glaukom-Kontrolle beim Augenarzt gehen, sodass gegebenenfalls frühzeitig mit der Glaukom-Behandlung begonnen werden kann.
Neben dem Alter und der genetischen Veranlagung gibt es aber noch eine Vielzahl an weiteren Risikofaktoren, die das Auftreten eines Glaukoms begünstigen. Dazu gehören:

  • erhöhter Augeninnendruck
  • ethnische Zugehörigkeit (höheres Erkrankungsrisiko bei Menschen afrikanischer Abstammung)
  • Fehlsichtigkeit wie höhergradige Kurzsichtigkeit (Myopie) und starke Weitsichtigkeit (Hyperopie)
  • Diabetes mellitus
  • Gefäßverschlüsse
  • Durchblutungsfehlregulationen
  • Langzeitbehandlung mit Cortison oder anderen Medikamenten
  • ernstere Augenverletzungen
  • frühere Augenoperationen
  • schwere Entzündungen im Auge

 

Symptome beim Grünen Star – so äußert sich ein Glaukom

Vor allem zu Beginn macht sich ein Grüner Star weder durch Schmerzen noch durch Sehstörungen bemerkbar, sondern entwickelt sich völlig unauffällig. Im Laufe der Zeit wird das Gesichtsfeld von außen mehr und mehr eingeengt. Gegenstände im Zentrum des Gesichtsfeldes lassen sich noch klar erkennen, doch außen liegende Objekte sind nicht mehr sichtbar. Diese Einschränkung der Wahrnehmung im Raum führt oft zu Schwierigkeiten zum Beispiel beim Treppensteigen oder im Straßenverkehr. Zusätzlich kann es auch zu Störungen des Farbsinnes, des Kontrastsinnes und der Dunkelanpassung kommen. Allerdings werden auch diese Symptome vom Patienten sehr spät wahrgenommen. Meist wird der Augenarzt erst bei einer spürbaren Beeinträchtigung der Sehleistung oder starken Gesichtsfeldausfällen aufgesucht. Die entstandenen Schäden am Sehnerv lassen sich dann nicht mehr beheben. Ein weiteres Voranschreiten ist meist nur durch starke Medikation, Laserbehandlung oder eine Operation vermeidbar.

Untersuchungsmethoden zur Glaukom-Diagnose und Früherkennung

Für eine möglichst erfolgreiche Glaukom-Behandlung sollte die Krankheit erkannt werden, noch bevor die ersten Beschwerden auftreten. Eine zuverlässige Früherkennung ist dabei nur durch eine regelmäßige Kontrolle bei einem Augenarzt möglich. Wenn der Grüne Star diagnostiziert wurde, sind auch während der Glaukom-Therapie noch häufige Kontrollen notwendig, um den Erfolg der Glaukom-Behandlung beurteilen zu können und gegebenenfalls andere Maßnahmen zu veranlassen.

Folgende Untersuchungsmethoden werden bei der Glaukom-Früherkennungsuntersuchung, der Diagnose und auch bei den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen von Glaukom-Patienten eingesetzt:

  • Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie)
  • Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie)
  • Augenspiegelung (Ophthalmoskopie)
  • Untersuchung des Kammerwinkels (Gonioskopie)
  • Laser-Scanning-Tomographie/Polarimetrie
  • Kapillarmikroskopie
  • Farbduplex-Sonographie
  • Laser Doppler Flowmeter (LDF)

 

Behandlung des Grünen Stars

Durch eine Glaukom-Behandlung lässt sich eine Verschlechterung des Sehens verhindern oder wenigstens der Krankheitsverlauf verlangsamen, allerdings kann das Glaukom nicht vollkommen geheilt werden. Das bedeutet, dass die Glaukom-Therapie meist lebenslänglich durchgeführt werden muss. Zudem lassen sich bestehende Schäden auch durch die Behandlung nicht mehr rückgängig machen. Grundsätzlich gibt es folgende Möglichkeiten, ein Glaukom zu behandeln:

  • Medikamente (Augentropfen, Tabletten)
  • Laser-Chirurgie
  • Konventionelle Augenoperation
  • Kombination der oben genannten Methoden

Da die mit Abstand häufigste Ursache eines Glaukoms ein erhöhter Augeninnendruck ist, konzentriert sich die Glaukom-Behandlung in den meisten Fällen auf die Senkung des Augeninnendruckes. Üblicherweise wird zuerst mit Augentropfen versucht, dieses Ziel zu erreichen. Sollte die Glaukom-Behandlung mit Medikamenten zu keinem Erfolg führen oder der Patient die Augentropfen nicht vertragen, werden alternativ operative Verfahren wie Augenlasern oder eine konventionelle Augenoperation eingesetzt, um das Glaukom zu behandeln.

Grüner Star-Vorsorge: Glaukom-Früherkennungsuntersuchung beim Augenarzt

Unbehandelt führt ein Grüner Star des Auges bzw. ein Glaukom stets zu einer Erblindung. Das Heimtückische an der Krankheit ist, dass es sich dabei um einen schleichenden und schmerzfreien Prozess handelt. Die ersten spürbaren Symptome treten oftmals erst Jahre nach Beginn der Krankheit auf. Wenn sich die Beschädigungen am Sehnerv durch eine schlechte Sehleistung oder Gesichtsfeldausfälle bemerkbar machen, ist die Erkrankung meist sehr weit fortgeschritten. Der entstandene Schaden lässt sich selbst mit moderner Medizin nicht mehr rückgängig machen.
Umso wichtiger ist eine regelmäßige Kontrolluntersuchung. Bei frühzeitiger Erkennung kann ein Grüner Star in der Regel gut behandelt werden. Durch eine fachgerechte Glaukom-Behandlung lässt sich der Krankheitsverlauf entweder vollständig stoppen oder zumindest bedeutend verlangsamen, sodass mindestens eine völlige Erblindung verhindert werden kann.
Sehr viele Augenärzte bieten eine Grüner-Star-Früherkennung (Glaukomfrüherkennung) an. Leider ist das Glaukom-Screening bisher eine IgeL-Leistung. Das heißt, der Patient muss selbst für die Glaukom-Früherkennungsuntersuchung beim Augenarzt aufkommen, wenn kein spezielles Risiko oder kein Krankheitsverdacht besteht. Viele Menschen, die das Erkrankungsrisiko unterschätzen, sparen sich die Kosten lieber und riskieren damit den unwiederbringlichen Verlust einer unserer wichtigsten Fähigkeiten. Da das Erkrankungsrisiko mit zunehmendem Alter erheblich steigt, ist es empfehlenswert, ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre den Augeninnendruck überprüfen zu lassen. Für Menschen mit zusätzlichen Risikofaktoren empfiehlt sich sogar eine jährliche Untersuchung, um so die Krankheit rechtzeitig aufzuspüren.